Im Juli 2016 durfte ich im Rahmen eines Austausches der Bezirkspartnerschaft Breisgau-Hochschwarzwald der evangelischen Kirche mit ihrer Partnergemeinde in Kumbo nach Kamerun reisen. Dort lernte ich die Älteste Fai Prisca kennen, die seit ca. 20 Jahren ein Hilfsprojekt mit deutscher Unterstützung unterhält. Sie kümmert sich um die Waisenkinder im Partnerbezirk Bui.

Kinder, die in dieser Gegend Waisen werden, kommen nicht in ein Waisenhaus, sondern werden von anderen Familien im Dorf aufgenommen. Dies klingt erst einmal ideal, hat aber den großen Haken, dass die Waisen dadurch zu Haussklaven werden, die für ihren Lebensunterhalt schwer arbeiten müssen und keine Chance mehr auf Schulbildung haben. Dadurch werden sie dann auch später keinen Beruf erlernen können. Fai Prisca hat ein Netzwerk aufgebaut, das in diesem Bezirk die Waisenkinder unterstützt und zwar dadurch, dass ihnen das Schulgeld, die Schulbücher und die Schuluniform gezahlt werden und es auch kontrolliert wird, ob die Kinder in die Schule gehen dürfen. Während meines Besuches konnte ich die junge Frau Mirabell kennenlernen, sie war das erste unterstützte Waisenkind und hat gerade ihre Lehrerausbildung abgeschlossen. Dies hat mich sehr beeindruckt und auch in Gesprächen mit dem Dekan erfuhr ich, dass all das in Deutschland gespendete Geld zu 100 % bei den Waisenkindern ankommt.

Realschülerinnen und -schüler der Klassen 5 und 6 des Faches evang. Religion unterstützen bisher dieses langfristig angelegte Projekt, indem sie freiwillig - immer wenn sie Zeit haben -  irgendeine Aktion zugunsten der ‚Kamerunkids‘ ausführen, wofür sie Spenden erhalten. Ich stehe dafür ein, dass all das Geld dann nach Kamerun gespendet wird. Die Kinder hatten Ideen wie: für Nachbarn Laub rechen oder Äpfel aufsammeln, für die Oma einkaufen gehen, Fenster putzen, Bilder malen oder Sachen basteln und verkaufen, Aufführungen wie z.B. Jonglieren, Einrad fahren , Musik machen, tanzen und Spenden sammeln. Gerne kann sich jedes interessierte Kind diesem Projekt anschließen und kann von mir eine Art Pass (Hilfe für Kamerunkids) erhalten.

Christine Boldt